Mittwoch, 11. Januar 2012

Produkttest Asics Gel Volt 33

Sicher habt Ihr schon von der neuen 33 Linie bei Asiscs gehört. Darunter sind mittlerweile drei Modelle erhältlich, welche die natural running Philosophie bei Asics wiederspiegeln sollen:
- der Gel Excel 33: mit 149€ der teuerste, weil er noch viel Dämpfung beinhaltet
- der Gel Hyper 33: 129 €, mittlere Dämpfung
- der Gel Volt 33: 109 €, wenig Dämpfung
Habe bei der Laufmesse der Frankfurt Marathon alle drei probiert und mich entschieden bis Januar auf den Volt zu warten. Da ich ganz gut mit den Nike Free zurechtkomme und Asics nicht ganz so weit geht, sondern näher an einem "normalen" Laufschuh bleibt und weil der Volt leichter als der DS Trainer oder der Noosa Tri ist, bestand die Hoffnung, den Volt zu meinem neuen Wettkampfschuh zu machen. Wenn ich die Umstellung zum absoluten natural runner schaffen würde. Bislang laufe ich recht nah an dieser Philosophie, aber eben noch nicht komplett. Daher habe ich seit November die zugehörige Literatur studiert und danach trainiert.
Gestern Abend war es dann soweit: der erste Lauf. Vorerst noch ein paar Worte zum Erscheinungsbild des Volt: Sohle weiß, Schuh ganz schwarz - passt natürlich perfekt zu unseren Triathlon-Anzügen. Der Schuh ist dezent, aber sehr chic.
Ich entschloss mich, zunächst auch ohne orthopädische Sporteinlage zu laufen, ganz wie es "natural running" für Läufer ohne große Fehlstellungen vorschlägt. Also los, 1 h Dauerlauf. Der Schuh fühlt sich leicht an und sehr bequem, passt auf Anhieb gut. Ich habe den Eindruck meinen Vorderfuß und dessen Dämpfung durch das Quergewölbe ganz bewusst zu spüren. Ebenso ein neues Gefühl unterm Fuß, ich spüre die Wirkung der Plantarfaszie. Das ist die Sehne, die längst auf der Fußunterseite verläuft und beim natürlichen Fußabdruck Energie aus ihrer Vorspannung abgibt. Toll, oder? - Das direkte Laufgefühl gefällt mir sehr.
Ich hatte das Gefühl locker, leicht und schnell unterwegs zu sein. Meine Laufpartner mussten mich regelrecht bremsen. Allerdings kennt Ihr ja alle die Motivation, die von neuem Eqipment ausgeht, oder?!
Nach ca. 40 Minuten bemerkte ich dann, dass die Waden deutlich mehr an der Dämpfung des Fußaufsatzes beisteuern. Sie wurden ein wenig schwer, was aber dem Laufvergnügen nicht schadete. Beim Schwimmen später und auch heute morgen merke ich dies noch minimal. Der Effekt kommt von der Sprengung (Höhenunterschied Vorderfuß zu Ferse, also die "Absatzhöhe") von 10mm, die ja bei natural running Schuhen niedriger ausfällt, als beim gewöhnlichen Laufschuh. Ich bin übrigens auch blasenfrei geblieben, was bei mit mit Asics Schuhen meist der Fall ist.
Fazit des Testlaufs: Bei mir ist natural running möglich, es macht mit dem Volt 33 sehr viel Spaß. Die Hoffnung, den Schuh im Wettkampf (ja, sogar beim Marathon) tragen zu können ist nach wie vor da.
Ich werde jetzt konsequent damit trainieren.
Der Gel Volt ist ein sehr bequemer, gut abgestimmter, relativ direkter Laufschuh. Es lohnt sich für jeden Läufer oder Triathleten einmal über natural running nachzudenken. Ob Ihr Eure Technik konsequent und komplett umstellt oder das Konzept als Ergänzung oder ausgleich seht, ist dabei zweitrangig. Ob Ihr den Nike Free, einen Asics 33 oder ein anderes Produkt wählt auch. Ich kann Euch den Gel Volt nur absolut empfehlen. Dazu noch ein Buchtipp: "Natural Running" von Matthias Marquardt.

2 Kommentare:

  1. UPDATE: Gestern bin ich 2:20h mit dem Volt gelaufen. Das ging richtig gut. Heute schmerzen die Fusssohlen ein wenig. Ich werde meinen nächsten Marathon vielleicht auch mit diesen Schuhen laufen.

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  2. So, jetzt habe ich die Schuhe ein Jahr getragen und sie sind hinüber. Die Sohle hat zwar noch ein wenig Potential aber beide Schuhe sind an der Innenseite, dort wo der Fussballen ist kaputt, der Stoff ist durch. Man kann damit sicher noch trainieren, aber jetzt im Schmuddelwetter werden die Füße nass. Ein gutes Stichwort, die Schuhe waren auch im Regen oder bei Nässe von unten relativ lange trocken.
    Insgesamt bin ich 923km mit dem Volt gelaufen. Unter anderem war auch der München Marathon dabei, der darin sehr angenehm war. Ich bin mehr als 3/4 aller Läufe (Training oder Wettkampf) mit dem Volt gelaufen, weil er einfach super angenehm war. Er war recht direkt, aber nicht zu hart. Die Flexibilität der Sohle war sehr gut. Er hat sich als absoluter Allrounder etabliert. Verletzungen während der Zeit? - Fehlanzeige (okay, eine Sehnenscheidenentzündung auf dem Spann, aber das lag nicht am Schuh).
    Fazit: Das gleiche Modell liegt schon im Schrank und wartet aufs Frühjahr.
    Der Schuh ist für die Challenge Roth gesetzt.
    Jetzt laufe ich beim Schmuddelwetter als Kontrast erst nochmal alle vernachlässigten Schuhe...Oder versuche ich die alten Volt zu flicken?

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